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Donnerstag, 15. Januar 2015

Intelligenz

Compass

Ich habe eine interessante Definition von Intelligenz gelesen: Intelligenz sei die Fähigkeit, die richtige Lösung zu Probleme zu finden, wofür wir nicht trainiert haben.
In diesem Sinne möchte jeder von uns intelligent sein… wer will nicht die Fülle der Alltagsprobleme - für die wir nicht trainiert haben - alle richtig lösen?!

Das Leben - Eine Problemsammlung mit Erziehungsfaktor

Das Leben wird irgendwann mal jeden überraschen - zu viele sind die Kombinationsmöglichkeiten, um für jede und alle trainieren zu können.
Und nicht nur die Vielfalt der Gegenwart bietet unzählige Verhaltensmöglichkeiten, auch Yoga - als Teil des Lebens - lässt dir die Freiheit zu wählen: Es gibt eine Vielzahl an Yoga-arten, -methoden und -übungen und - als wäre das nicht genug! - gibt es dazu noch unendlich viele Möglichkeiten, diese Yogamethoden und -techniken zu interpretieren und im eigenen Leben zu integrieren.

Wann mache ich es richtig?

Genau: Woher weiss ich, dass ich mein Yoga richtig übe?

Moment: Dafür ist doch ein Yogalehrer / Meister da, oder? Er muss es doch wissen!

Hmm… wenn ich die Antwort darauf / die Bestätigung nur von meinem Yogalehrer oder den Gleichgesinnten auf der Matte holen kann, dann hätte ich das eigentliche Ziel von Yoga schon verpasst! Ursprünglich wollte ich doch intelligenter werden, um auch untrainiert jegliches plötzlich auftauchende Problem richtig lösen zu können. Vielleicht hat die eigene Unerfahrenheit / momentane Blindheit / schlichte Dummheit ;-) oder die unbewusste Suche nach einer allwissenden Vaterfigur zu der falschen Vorstellung geführt, dass man für jeden Sch… ;-) doch lieber den Guru fragen sollte (und das manch' solcher Guru gerne von so einer Sichtweise profitiert, ist auch verständlich). Wie dem auch sei: Es ist nie zu spät, erwachsen zu werden! Und es gibt genug ehrliche Lehrer, die dich bei diesem Prozess unterstützen.
Ein berühmter Theravada-Mönch pflegt, nach langen, intensiven Meditationsretreats, seinen Schüler zu raten: Und nun geht leben, um die gelehrte Technik zu prüfen! Und Recht hat er! Wie sollte ich sonst prüfen, ob das Gelernte überhaupt gut und nützlich ist?! Und andererseits warum sollte ich sonst überhaupt irgendetwas lernen und praktizieren, wenn ich damit nicht normale Lebensaufgaben richtig lösen kann, auf die ich mich vorher nicht vorbereiten konnte?!

Das Leben - Die Balance zwischen Innen und Außen

Yoga bleibt nur dann ein Teil vom Leben, wenn das Leben selbst die Prüfung von Yoga ist.
Wenn ich die Wahrheit, die ich durch Yoga erfahre, nur noch mit Yogis teilen kann, dann ist es höchste Zeit, mich wieder an anderen zu reiben. Wenn ich mich für meine Praxis von der Welt zurückziehen muss, dann habe ich höchstwahrscheinlich die Anweisungen missinterpretiert oder ich wurde fehlgeleitet. Wenn ich nicht mehr mit allen über Gott und die Welt sprechen kann, weil sie angeblich manches nicht verstehen können, dann ist der Zeitpunkt gekommen, mich unter der Lupe zu nehmen… vielleicht habe ich doch etwas von meiner Intelligenz verloren? ;-)

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