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Montag, 1. November 2010

Wirklich täglich? Nichts Geringeres als das!

Und täglich grüßt das Murmeltier

Ich habe im vorherigen Artikel gesagt, dass die tägliche Praxis essentiell ist.

Meinst du wirklich “täglich”? D.h. doch jeden Tag! Das kann doch nicht dein Ernst sein oder?! Ab und zu hast du vielleicht auch mal keine Lust mehr, Yoga zu machen… oder gerade etwas Besseres zu tun!

Aber ich meine es tatsächlich wirklich :-) täglich! Tag ein, Tag aus - keine Ausnahmen!

Ist das überhaupt realistisch? Kann man überhaupt irgendetwas täglich, ein ganzes Leben lang machen?

Ich denke schon! Wir machen einiges täglich: Essen, trinken, uns waschen (über Zähneputzen haben wir schon genug gesprochen ;-)… warum sollte Yoga nicht genauso oft gemacht werden?! Warum fragen wir uns nie: Muss ich wirklich auch heute essen?! Das ist doch eine Qual - vielleicht habe ich heute gar keinen Bock zu essen!, stellen aber unsere Yogapraxis immer wieder in Frage? Darum ging es auch in meinem letzen Artikel.

Kann es sein, dass nur du so “extrem” bist?

Ich denke wirklich, dass das nicht der Fall ist.

Swami Shivananda Saraswati sagte einmal, dass er nicht einen einzigen Tag seine Yogapraxis, auf Grund der tiefgreifenden physischen und psychischen Wirkungen, die diese auf ihn hat, missen möchte.

Und H. David Coulter erklärt in seinem einzigartigen Buch Anatomie des Hatha Yoga, warum das sogar aus anatomischer Sicht Sinn macht - dazu mehr im nächsten Artikel.

Ich kenne auch genug andere absolut normale Menschen die seit Jahren täglich Yoga machen.

Es gibt unzählige Faktoren, die dazu führen, dass wir aus dem Gleichgewicht geraten: Der tägliche Stress, die Müdigkeit, die ständige Informationsflut, eine unaufmerksame und unausgewogene Ernährung, Umweltgifte, zu wenig Bewegung usw. Das zweite thermodynamische Prinzip - Die Entropie wächst in jedem System - gilt auch in unserem Leben… schließlich gewinnt die Entropie dieses Match früher oder später, nämlich dann, wenn unser Körper total in Unordnung versinkt und wir sterben.

Darum: Jeder Versuch, diese Chaos-Tendenz durch Yoga zu kontern, lindert Schmerz, heilt Wunden, schafft - magisch! - Ordnung, Ruhe, mehr Raum und Zeit.

Wie genau meine tägliche Yogapraxis aussieht, dass ist eine andere Frage. Das gestaltet sich abhängig von langfristigen Zielen und passt sich momentanen / akuten Bedürfnissen ständig an, so dass keine Langeweile aufkommen kann. Hauptsache täglich!

Folge also dem Beispiel der Schildkröte aus der Achilles Fabel: Mach’ täglich einen Schritt, egal wie klein oder langsam, und du wirst auch den größten Herausforderungen in deinem Leben gewachsen sein. Dieser kleine tägliche Schritt gibt dir auch die Sicherheit, dass du noch lebst, dass du etwas für dein Leben machst, dass du dich nicht - nie! - aufgibst. Das wird dich physisch und psychisch zugleich stärken: Du bestätigst dadurch jeden Tag, dass du kannst, dass du willst, dass du weißt, wie, und dass du dementsprechend handelst. Und auf dieses Fundament stellst du deine Praxis, mit dieser Sicherheit schreitest du voran: Jeden Tag neu, jeden Tag intensiver.

Deine tägliche Yogapraxis wirkt wie ein Tropfen Lebenselixier – koste wirklich jeden Tag davon!

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